Genus

Genus

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Gẹ|nus 〈n.; -, Gẹ|ne|ra〉
2. 〈Gramm.〉 grammatisches Unterscheidungs- u. Klassifikationsprinzip für Nomina mit den Kategorien Maskulinum (männlich), Femininum (weiblich) u. Neutrum (sächlich); Sy grammatisches Geschlecht (5); → Lexikon der Sprachlehre
● \Genus commune gemeinsames Geschlecht von Nomina, z. B. von Mask. u. Fem. im Niederländischen; \Genus Verbi Ausdrucksform des Verbs, die das syntakt. Verhältnis des Subjekts zum Geschehen bezeichnet (Aktiv, Passiv); Sy Aktionsform, Handlungsrichtung; → Lexikon der Sprachlehre [<lat. genus, „Geschlecht, Abstammung“; verbi: Gen. von lat. verbum]

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Gẹ|nus [auch: 'ge:nʊs ], das; -, Genera [lat. genus (Gen.: generis) = Geschlecht, Art, Gattung, zu: gignere = hervorbringen, erzeugen]:
1. (bildungsspr. veraltend) Art, Gattung.
2. (Sprachwiss.) eine der verschiedenen Klassen (männlich, weiblich, sächlich), in die die Substantive (danach Adjektive u. Pronomen) eingeteilt sind; grammatikalische Kategorie beim Nomen; grammatisches Geschlecht.

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Gẹnus
 
[lateinisch »Geschlecht«, »Gesamtheit der Nachkommen«, zu gignere »hervorbringen«, »erzeugen«] das, -/'Genera,  
 1) Biologie: die Gattung.
 
 2) Sprachwissenschaft: grammạtisches Geschlecht, Kategorie zur Klassifikation der Substantive, Adjektive, Pronomen, Artikel und Numeralia. Man unterscheidet besonders Maskulinum (männliches Genus, z. B. der Mann, Vater, Bruder), Femininum (weibliches Genus, z. B. die Frau, Mutter, Schwester) und Neutrum (eigentlich »keines von beiden«, sächliches Genus, z. B. das Wesen, Kind). Diese Gliederung des Genussystems besteht jedoch nicht in allen Sprachen; so verfügen z. B. die semitischen Sprachen nur über Maskulinum und Femininum. Die indogermanischen Sprachen besitzen nur zum Teil ein Neutrum; in einigen von ihnen (z. B. den romanischen Sprachen, in denen Maskulinum und Neutrum in der Regel zusammengefallen sind) ist es wieder geschwunden, oder die Genuseinteilung ist ganz aufgegeben worden (z. B. im Armenischen und Neupersischen, in gewisser Hinsicht auch im Englischen). Auch die finnougrischen Sprachen kennen keine Genusklassifikation. In den Klassensprachen erfolgt eine Kategorisierung der Substantive nach bestimmten Merkmalen (z. B. Mensch, Tier).
 
Grammatisches und natürliches Geschlecht decken sich nur teilweise.
 
Zum Ausdruck des Genus dienen unterschiedliche Endungen (z. B. lateinisch -us, -a, -um) und grammatische Formwörter (z. B. die deutschen Artikel der, die, das). Die Zuordnung zu einem bestimmten Genus erfolgt häufig nach äußeren Merkmalen der Wortform (so sind »Schlange« und »Schnecke«, ehemalige Maskulina, aufgrund des auslautenden -e als Feminina umgedeutet worden; französisch »œuvre«, lautlich aus dem lateinischen Plural »opera« - zum Neutrum »opus« - hervorgegangen, wurde als Femininum missverstanden).
 
Das natürliche Geschlecht kann durch verschiedene Wörter (z. B. »Stier«, »Kuh«) oder Suffixableitung (»Hund«, »Hündin«) gekennzeichnet werden. Bei Nomina mit Genus commune steht dasselbe Substantiv bei verschiedenen Genera (z. B. lateinisch canis bonus, »der gute Hund« und canis bona, »die gute Hündin«); bei den Epicoena werden beide Genera durch ein Substantiv ohne weitere formale Markierung (z. B. durch ein unterscheidendes Adjektiv) bezeichnet (z. B. »der kleine Sperling« für das Männchen und das Weibchen).
 
Im Satz kann die Zugehörigkeit der Artikel, Pronomen, Adjektive oder Verbformen zu einem Substantiv durch Kongruenz zum Ausdruck kommen.
 

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Gẹ|nus [auch: 'ge:nʊs], das; -, Genera [lat. genus (Gen.: generis) = Geschlecht, Art, Gattung, zu: gignere = hervorbringen, erzeugen]: 1. (bildungsspr. veraltend) Art, Gattung: die Form der Fürstenspiegel, deren G. ... auf Augustinus' Porträt des gerechten Herrschers ... zurückgeht (Fraenkel, Staat 264). 2. (Sprachw.) eine der verschiedenen Klassen (männlich, weiblich, sächlich), in die die Substantive (danach Adjektive u. Pronomen) eingeteilt sind; grammatikalische Kategorie beim Nomen; grammatisches Geschlecht.

Universal-Lexikon. 2012.

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